Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Kleine Führung durch die Pfarrkirche

Der kleine Kirchenführer, den Sie herunterladen können, bietet Ihnen Orientierung, wenn Sie sich in unserer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer umschauen wollen.

St. Johannes - gestern

Wann dieses „Gestern“ begann, können wir heute nicht mehr genau datieren. Es wird aber nach vielen Untersuchungen so um das Jahr 1000 gewesen sein.
Das erste direkte schriftliche Zeugnis nennt im Jahre 1163 u.a. einen „Pastor Everhardus in Hellen“ (Kirchhellen) und die Namen von heute noch existierenden Familien (Deffte und Uvemberge = Umberg).
Weitere allerdings nicht absolut gesicherte Nachrichten nennen unseren Ort Hellen / Hillen bereits für das Jahr 1002, ferner Grubbert, ten Hagen, Daalmann, Hülsken u.a.
Im Jahre 1147 bestätigt Papst Eugen III. dem Deutzer Abt den Besitz der Kirchen in Kirchhellen, Gladbeck, Datteln und Waltrop.
Solche päpstlichen Bestätigungen erfolgten auch noch in späteren Jahren.
Dort auf dem „Alten Kirchplatz“ in der Nähe des Oberhofes (heute „Hof Jünger“), dessen Aufsitzer die Abgaben der Höfe Kirchhellens an den Landesherren, den Kurfürstbischof von Köln abzuführen hatten, bauten die Kirchhellener ihr erstes „Kyriakon“, ihr „Haus des Herrn“, ihre Kirche.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gehörte diese erste Kirche mit zu den Urpfarrkirchen dieses Raumes. Auch der Name „Johannes der Täufer“ deutet auf das hohe Alter, nennen doch ebenso alte Kirchen den Petrus, Paulus und Johannes ihre Kirchenpatrone.
Nach den Funden im Zusammenhang mit dem Abbruch der Alten Kirche lassen sich Grundrisse von der in den Jahren 1200 –1250 neu erbauten erstellen. Kirchweih vor 750 Jahren?? (1250 – 2000)

Erweiterungen erfuhr das Gebäude dann in den Jahren 1595 –1605 und 1844-1847.
Im Jahre 1605 bekam St. Johannes auch die erste Glocke mit dem Namen S. Maria. Sie wurde wie die übrigen ein Opfer des Brandes von 1917. Erhalten ist uns noch die Türumrahmung von 1606. Sie befindet sich heute auf dem Hause Brabeck.
Für das Jahr 1880 sollte es eine Erweiterung nach Osten geben, aber aus dieser Erweiterung wurde nichts, der „Kirchlichen-Gemeinde-Vertretung“ war das Vorhaben zu teuer. „Quid faciendum?“ –was ist nun zu tun? – fragte der Pfarrer in seinem Sitzungsprotokoll. Die Antwort kam 37 Jahre später:
Am 19. Juni 1917, als der Erste Weltkrieg einen grausigen Höhepunkt erreicht hatte, wurde die Johanneskirche ein Opfer der Flammen. Die Brandursache wurde nie geklärt.
Nunmehr tauchte die Frage von 1880 –quid faciendum?- wieder auf mit einer Dringlichkeit, auf die es keine Antwort zu geben schien. Aber in Zeiten größter Not fand die Gemeinde auch hier eine Lösung:
Theodor Schulte Wieschen stellte ihr seinen Gasthaussaal zur Verfügung, so lange, bis die Kirchenruine aufgeräumt und mit einem Notdach versehen war.
Schlimme Jahre folgten: Kriegsende – Hungersnot – Revolutionskämpfe – Besetzung des Landes durch die Siegermächte – Inflation.
Was in den folgenden Jahren die Kirchhellener vollbrachten, grenzt an Wunder. Offenbar fühlten sie sich auch ihrem Namen verpflichtet:
Wir sind Kirch-hellener!
Mit dem ersten Ziegelstein, er kostete 800 Mark das Stück, begannen sie den Neubau. Am 18. Mai 1924 konnte der Grundstein gelegt werden, und dank der Mithilfe unserer Niederländischen Nachbarn, die uns mit 100 000 Gulden aus der Verlegenheit halfen, hatte Kirchhellen die Johanneskirche vollendet.
Zum Kirchweihtag am 12. Oktober 1925 läuteten bereits drei von den bestellten sechs Glocken den Festtag ein.
Die folgenden Jahrzehnte waren dann gekennzeichnet durch die monatlich wiederkehrenden Aufrufe der Pastöre Schlöter, Schülting und Albers: „Leute, nun gebt Euch mal einen Ruck! Ich kann die Schulden doch nicht alleine abtragen!!“
Und sie haben sich mehr als einen Ruck gegeben, unsere Großeltern:
Pastor Albers konnte die Restschuld in seiner Amtszeit begleichen.
Den zweiten Weltkrieg hat die Kirche dann mit nur geringfügigen Blessuren überstanden.
Hans Büning

 

Weitere Daten in kurzer Auflistung:

  • Mai 1956: Weihe einer neuen Orgel von der Firma Breil, Dorsten
  • 1966: Umgestaltung des Chorraumes und Neuanstrich der Kirche
  • 1968: Bronzegriffe an den Kirchentüren von Schwester Paula vom Ursulinnenkloster, Dorsten
  • 1970/71: Fertigstellung von Pfarrhaus und Pfarrheim
  • 1973: Die Statue des Pfarrpatrons, des Täufers Johannes, wird aufgestellt
  • 1979: Bau der Kaplanei mit Bücherei und Küsterwohnung
  • 1981-1984: Generalrenovierung der Pfarrkirche
  • 1983: Weihe der neuen Glocken, die das ursprüngliche Sechsergeläut komplettieren
  • Juni 1985: Renovierung der Orgel durch die Firma Breil
  • Oktober 1985: Erweiterung des Pfarrheimes
  • 2004: Erweiterung der Orgel auf 45 Register
  • 1. Januar 2007: Neugründung der Pfarrei St. Johannes der Täufer aus den drei Pfarreien in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen

 

Pfarrer an St. Johannes seit 1799

  • 1799-1810: Johann Alterauge
  • 1810-1833: Lukas Dieffenbach
  • 1833-1869: Wilhelm Feldmann
  • 1869-1890: Bernhard Hermes
  • 1890-1900: Adolf Lohmann
  • 1900-1910: Klemens Termöllen
  • 1910-1932: Adolf Schlöter
  • 1932-1937: Anton Schülting
  • 1937-1957: Theodor Albers
  • 1958-1972: Wilhelm Kersten
  • 1972-1982: Hans Kleemann
  • 1982-2005: Heinrich Bischof
  • 2005-2006:  Manfred Stücker und  Klaus Klein-Schmeink
  • seit 2007: Manfred Stücker (Moderator des Priesterteams),  Klaus Klein-Schmeink und  Gerhard Kaußen sind gleichberechtigt
  • 2019 -2020 Ulrich Witte
  • 2020- Christoph Potowski

Eine Besonderheit: Die Krippenlandschaft

Jedes Jahr zieht die Krippenlandschaft in unserer Pfarrkirche tausende Menschen allen Alters an.
Die Krippe in unserer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist mit den Jahren gewachsen. Bestand sie Anfang der 80er Jahre noch aus der Heiligen Familie, zwei Hirten, vier Schafen und den drei Weisen aus dem Morgenland so hat sie nach und nach durch das Mitwirken vieler ehrenamtlicher Helfer seit 1988 den heutigen Umfang erreicht: die Stellfläche umfasst ca. 60 cm²;, die Kulissen erstrecken sich auf ca. 150 m²; Leinwand.
1998 wurde ein neuer Stall im Stile einer westfälischen Feldscheune aus Eichenholz errichtet. Ergänzt um ein neues Mühlenhaus wurde die Krippenlandschaft im Jahre 2000.
Mit viel Liebe und Sorgfalt werkeln und bauen fast 20 Personen, jung und alt, jedes Jahr aufs Neue ab dem 1. Advent an der Krippe. Die Großzahl der Kleidungsstücke sind in Eigenarbeit entworfen und hergestellt worden. Die Krippenlandschaft ist in einer Höhe errichtet, die es den Kindern erlaubt, alles anzuschauen, ohne auf Mamas oder Papas Arm zu müssen.
Allen Krippenbauern gemeinsam ist ihre Motivation: Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude verrichten sie ihre Arbeit.

Unsere Krippenlandschaft ist jeweils von Heiligabend bis zum letzten Sonntag im Januar zu besichtigen.
Angeschaut werden kann sie in der Regel täglich von 08.00 bis 18.00 Uhr. Der Eingang befindet sich auf der Westseite (Richtung Pfarrhaus und Pfarrbüro)

Hier können Sie sich eine Erklärung zur Krippenlandschaft herunterladen.

Seit über 10 Jahren bietet das Krippencafé im Pfarrheim den Besuchern der Krippenlandschaft die Möglichkeit, sich vor oder nach dem Besuch der Kirche mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Eine große Zahl von Freiwilligen aus allen Gruppen und Verbänden stiften hunderte von Torten, backen Waffeln, kochen Kaffee und übernehmendie Bewirtung. Das erfreut nicht nur die Gäste: der fünfstellige Reinerlös kommt jedes Jahr mehreren wohltätigen Initiativen zugute.

Das Krippencafé im Pfarrheim ist jeweils von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Vom 27. Dezember bis zum Singen an der Krippe (meist am Fest Taufe des Herrn) steht das Kaffee allen Besuchern offen. Danach werden nur noch angemeldete Gruppen empfangen.
Auskunft und Anmeldung bei Frau Dohmen 0 20 45 / 26 48.